Kurze Selbsteinschätzung

  • Sind mehrere Familienmitglieder vor dem 50. Lebensjahr an Krebs erkrankt?
  • Kommen gleiche Krebserkrankung gehäuft bei Eltern, Geschwistern und Kindern vor?
  • Gibt es Verwandte mit mehreren unterschiedlichen Krebserkrankungen?

Sollte eine dieser Fragen mit Ja beantwortet werden, kann das ein möglicher Hinweis auf eine erbliche Krebsbelastung sein.

Familiärer Krebs, was ist das?

Krebs entsteht durch Veränderungen in den Genen. Es gibt Schätzungen, dass etwa 15 Prozent aller Krebserkrankungen aufgrund einer erblichen Veranlagung entstehen. Die meisten Krebserkrankungen entstehen spontan. Das bedeutet, dass es im Laufe des Lebens zu Veränderungen in den Genen kommen kann, die gesunde Zellen zu Tumorzellen umwandeln. Diese Veränderungen finden nur in den Tumorzellen statt und können nicht an Nachkommen weitergegeben werden.

Familiärer Brustkrebs

In Deutschland erkranken jährlich rund 70.000 Frauen an Brustkrebs. Vor wenigen Jahren noch war diese Krankheit ein Tabuthema, über das nicht öffentlich gesprochen wurde. Nicht zuletzt durch die Berichte über prominente Betroffene wie die Sängerinnen Anastacia und Kylie Minogue oder deutsche Promis wie Barbara Rudnik und Sylvie van der Vaart wurde das Thema Brustkrebs medientauglich und öffentlichkeitswirksam.

Familiärer Eierstockkrebs

In Deutschland erkranken jährlich rund 10.000 Frauen an Eierstockkrebs. Im Gegensatz zum Brustkrebs, über den in der Öffentlichkeit in den letzten Jahren immer mehr berichtet wird, z.B. weil prominente Personen wie die im Mai 2009 verstorbene Barbara Rudnik oder wie Sylvie van der Vaart daran erkrankt sind, ist der Eierstockkrebs vergleichsweise immer noch ein Tabuthema.

Familiärer Darmkrebs

Jede 8. Krebserkrankung betrifft den Darm. Darmkrebs wird stark durch Lebensstilfaktoren mit begünstigt. Allerdings gibt es auffällige familiäre Häufungen, die eine erbliche Ursache vermuten lassen.

Familiärer Prostatakrebs

Etwa zehn Prozent der Prostatakrebserkrankungen haben einen familiären Hintergrund. Das bedeutet, in den Familien treten gehäuft Krebserkrankungen auf. Wichtig dabei ist, sowohl die mütterlicher als auch die väterliche Seite der Familie wahrzunehmen.

Familiärer Bauchspeicheldrüsenkrebs

An Bauchspeicheldrüsenkrebs erkranken rund 20.000 Menschen jährlich in Deutschland. Meistens tritt er zufällig, also als Einzelfall und erst im höheren Alter auf. Das persönliche Erkrankungsrisiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs erhöht sich durch Lebensstilfaktoren und auch durch Vorerkrankungen der Bauchspeicheldrüse. Leider wird ein Pankreaskarzinom oftmals erst sehr spät entdeckt. Bei familiärem Bauchspeicheldrüsenkrebs kann ein erhöhtes Risiko innerhalb der Familie weitervererbt werden.

Familiärer Magenkrebs

Magenkrebs betrifft etwa 14.500 Menschen jedes Jahr in Deutschland. Das Risiko einer Erkrankung kann durch Entzündungen der Magenschleimhaut erhöht und durch ein Bakterium (Helicobacter Pylori) begünstigt sein. Meistens tritt Magenkrebs zufällig auf, also als Einzelfall und im höheren Alter auf. Selten kann Magenkrebs auch erbliche Ursachen haben. Eine Veränderung (Mutation/ Variante) im CDH1-Gen kann dafür verantwortlich sein. In den Familien fällt auf, dass mehrere Verwandte betroffen sind und /oder jung erkrankten. Manchmal sind weitere Krebserkrankungen bekannt, wie beispielsweise Brustkrebs. Nicht jeder Mensch mit dem Nachweis einer krebsbegünstigenden Mutation erkrankt an Krebs.

Unterstützen Sie das BRCA-Netzwerk!

Unser Ziel: BRCA-Betroffenen so viele hilfreiche Informationen und Gesprächsangebote wie möglich bereitzustellen, damit sie informierte Entscheidungen im Hinblick auf ihre Gesundheit treffen können. Um das Netzwerk weiter ausbauen zu können, brauchen wir Ihre Unterstützung. Spenden Sie für das BRCA-Netzwerk.

BRCA Kontakt
Suchen Sie einen Ansprechpartner in Ihrer Nähe?
Möchten Sie mehr über ein bestimmtes Thema wissen?