Prostatakrebs

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Meistens tritt sie zufällig, also als Einzelfall und im höheren Alter auf. Das persönliche Erkrankungsrisiko für Prostatakrebs verdoppelt sich, wenn Verwandte ersten Grades - Vater, Sohn, Bruder - bereits erkrankt sind. Das Risiko steigt mit jedem weiteren betroffenen Verwandten des gleichen Familienzweiges. In einigen Familien sind weitere Krebserkrankungen bekannt, wie beispielsweise Brust-, Eierstock- und/oder Darmkrebs. Durchschnittlich erkranken Männer mit familiärem Risiko etwa sechs bis sieben Jahre früher. Bei erblichem Prostatakrebs wird ein erhöhtes Risiko innerhalb der Familie weitervererbt. Nicht jeder Mann mit familiärem Risiko für Prostatakrebs erkrankt auch daran.

Warum es wichtig ist, zwischen zufälligem und familiärem Krebs zu unterscheiden

Eine Unterscheidung zwischen zufälligem und erblichem Prostatakrebs ist wichtig, um möglicherweise die Krebsfrüherkennung und Nachsorge nach einer Erkrankung anzupassen. Auch kann bei bereits an Prostatakrebs erkrankten Männern das Behandlungskonzept angepasst werden. Da bei bestätigtem familiärem Prostatakrebs das Risiko für weitere Krebserkrankungen erhöht ist, kann frühzeitiger auf körperliche Veränderung reagiert werden, um beispielsweise eine fortgeschrittene Brustkrebserkrankung nach Prostatakrebs zu vermeiden.

Falls Sie den Verdacht haben, erblich belastet zu sein, oder in Ihrer Familie bereits ein familiäres Risiko bekannt ist, sprechen Sie gerne Ihren Hausarzt oder Urologen an. Dieser kann Sie zu einer humangenetischen Beratung weiterleiten. Die Zentren des Deutschen Konsortiums Familiärer Brust- und Eierstockkrebs sind auch für Männer ansprechbar. In einer Beratung wird die persönliche Erkrankungssituation und Familiengeschichte geprüft, um gegebenenfalls einen Gentest zu veranlassen.

Es wird geklärt,

  • ob Erblichkeit von Krebs in der Familie wahrscheinlich ist
  • ob bei Ihnen die Krebsbehandlung angepasst werden kann, wenn Sie bereits an Prostatakrebs erkrankt sind
  • ob das persönliche Risiko einer (weiteren) Krebserkrankung erhöht ist
  • ob Kinder und weitere Verwandte ein erhöhtes Krebsrisiko haben und sich testen lassen könnten
  • ob die Krebsfrüherkennung oder -nachsorge bei Ihnen oder bei erkrankten und nicht erkrankten Familienangehörigen verbessert werden kann

 

Weiterführende Informationen zur Beratung und zum Gentest

 

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