Was spricht für eine erbliche Veranlagung für Bauchspeicheldrüsenkrebs?
Etwa fünfzehn Prozent aller Krebserkrankungen haben einen familiären Hintergrund. Es ist zur Beurteilung wichtig, sowohl mütterlicher- als auch väterlicherseits Krebserkrankungen in der Familie wahrzunehmen, um zwischen zufälligen und erblichen Krebs zu unterscheiden.
Ein erhöhtes Risiko für eine erbliche Veranlagung könnte vorliegen, wenn
- mehrere Familienmitglieder an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankten
- bei Erkrankung an Bauchspeicheldrüsenkrebs im jüngeren Alter (<50)
- eine Häufung weiterer Krebserkrankungen auffällt, beispielsweise von Brust-, Darm-, Haut- und/oder weiterer Krebs
- Krebserkrankungen im jungen Alter bekannt sind
- in der Familie eine Risikomutation nachgewiesen wurde
Bisher bekannte Risikogene
Es sind eine Reihe von Veränderungen in unterschiedlichen Risikogenen bekannt, die für eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken, mitverantwortlich sind. Am bekannteste sind Varianten in den BRCA-Genen. Insbesondere BRCA2-Varianten erhöhen die Wahrscheinlichkeit für Bauchspeicheldrüsenkrebs deutlich. Neben Veränderungen in den BRCA-Genen sind beispielsweise Varianten in ATM-, STK11-; TP53- und weiteren Risikogenen bekannt.
Falls Sie den Verdacht haben, erblich belastet zu sein, oder in Ihrer Familie bereits ein familiäres Risiko bekannt ist, sprechen Sie gerne Ihren behandelnden Arzt an. Dieser kann Sie zu einer humangenetischen Beratung weiterleiten. Selbstverständlich dürfen Sie auch selbst aktiv werden. Die Zentren des Deutschen Konsortiums Familiärer Brust- und Eierstockkrebs sind auch für Männer ansprechbar. In einer Beratung werden die persönliche Erkrankungssituation und Familiengeschichte geprüft, um gegebenenfalls einen Gentest zu veranlassen. Auf Grundlage des Testergebnisses können weitere Behandlungsmöglichkeiten empfohlen werden.
(Stand: 03/24)