Familiärer Krebs, was ist das?

Krebs entsteht durch Veränderungen in den Genen. Die meisten Krebserkrankungen entstehen spontan. Das bedeutet, dass es im Laufe des Lebens zu Veränderungen in den Genen kommen kann, die gesunde Zellen zu Tumorzellen umwandeln. Diese Veränderungen finden nur in den Tumorzellen statt und können nicht an Nachkommen weitergegeben werden. Es gibt Schätzungen, dass mindestens 5 bis 10 Prozent aller Krebserkrankungen aufgrund einer erblichen Veranlagung entstehen.

Mitte der 1990er Jahre, wurden die ersten Veränderungen in Genen gefunden, die beispielsweise das Brustkrebsrisiko erhöhen. Man nannte sie daher BRCA 1 und 2 (abgeleitet aus dem englischen Wort für Brustkrebs: Breast Cancer). Mittlerweile ist die Forschung viel weiter und es wurden zahlreiche weitere Genvarianten gefunden, die das Risiko für unterschiedliche Krebserkrankungen erhöhen können.

Daher steht im Netzwerk BRCA für Betroffene Reden - Chancen Aktiv nutzen.

Egal, in welcher Situation Sie sind – wir sind für Sie da:

  • wenn Sie wissen, dass Sie durch eine Genveränderung ein erhöhtes Krebsrisiko haben
  • wenn Sie eine Genveränderung vermuten und über einen Gentest nachdenken
  • wenn das Ergebnis des Gentests unklar geblieben ist
  • wenn es Krebserkrankungen in Ihrer Familie gibt
  • wenn Sie selbst an Krebs erkrankt sind

 

Wie hoch ist das Risiko?

Sowohl Mutter als auch Vater können Träger einer Genveränderung sein. Das Risiko, eine Genmutation an Kinder weiterzugeben, liegt für jedes einzelne Kind unabhängig vom Geschlecht bei 50 Prozent.

Selbst wenn in der Familie einige Krebsfälle aufgetreten sind, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass eine Genveränderung vorliegen muss. Auch wenn sich ein erblich erhöhtes Krebsrisiko bestätigt hat, bedeutet das nicht zwangsläufig, an Krebs zu erkranken.

Eine individuelle Risikoeinschätzung und vorbeugende Maßnahmen sind möglich. Dafür ist es wichtig, sich mit der eigenen Familiengeschichte vertraut zu machen und gegebenenfalls eine humangenetische Beratung an einem spezialisierten Zentrum in Anspruch zu nehmen.

Was unterscheidet familiären Krebs und erblichen Krebs?

Der Begriff genetisch bzw. erblich wird verwendet, wenn das Vorhandensein einer krankheitsauslösenden Mutation in einem Gen mit Hilfe eines Gentests nachgewiesen werden kann. Der Begriff familiär wird genutzt, wenn trotz einer Häufung von Erkrankungsfällen und/oder Erkrankung im jungen Alter keine genetische Veränderung nachgewiesen werden kann bzw. bisher kein Gentest durchgeführt wurde. Auch bei familiärem Krebserkrankungen ist von einer genetisch/ erblichen Ursache auszugehen, wobei die Mutation bisher unbekannt ist. Nach weiteren Risikogenen wird daher intensiv geforscht.

Das BRCA-Netzwerk unterscheidet nicht zwischen genetisch, erblich und familiär. Die Begriffe werden hier synonym verwendet.

(Stand: 11/23)

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