Bauchspeicheldrüsenkrebs oder auch Pankreaskarzinom

An Bauchspeicheldrüsenkrebs erkranken rund 20.000 Menschen jährlich in Deutschland. Meistens tritt er zufällig, also als Einzelfall und erst im höheren Alter auf. Das persönliche Erkrankungsrisiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs erhöht sich durch Lebensstilfaktoren und auch durch Vorerkrankungen der Bauchspeicheldrüse. Leider wird ein Pankreaskarzinom oftmals erst sehr spät entdeckt.

Bei familiärem Bauchspeicheldrüsenkrebs kann ein erhöhtes Risiko innerhalb der Familie weitervererbt werden. Wenn in der Familie zwei Verwandte ersten Grades, also Eltern, Kinder und/oder Geschwister, erkrankten, ist das Erkrankungsrisiko erhöht und steigt mit jedem weiteren Erkrankten. Auch können erbliche Varianten zum Beispiel im BRCA2-Gen Bauchspeicheldrüsenkrebs begünstigen. In einigen Familien sind zudem weitere Krebserkrankungen auffällig, wie beispielsweise Brust-, Haut- und/oder Darmkrebs und dieses oftmals im jüngeren Alter. Nicht jede Person mit familiärem Risiko erkrankt im Laufe des Lebens an Krebs.

Warum es wichtig ist, zwischen zufälligem und familiärem Krebs zu unterscheiden

Eine Unterscheidung zwischen zufälligem und erblichem Bauchspeicheldrüsenkrebs ist wichtig. Bei erblichem Krebs ist es möglich, die Krebsfrüherkennung bei bisher nicht erkrankten Familienangehörigen zu verbessern. Ebenso kann die Nachsorge im Erkrankungsfall dem Risiko entsprechend angepasst werden. Auch kann bei erblich bedingtem Krebs inzwischen die Therapie individueller geplant werden. Es stehen Medikamente zur Verfügung, die beispielsweise besonders wirksam sind, wenn eine BRCA-Variante nachgewiesen wird. Überprüft wird aktuell, ob ein spezielles Früherkennungsprogramm bei Personen mit erhöhtem Risiko dazu beiträgt, Bauspeicheldrüsenkrebs rechtzeitiger zu erkennen.

Da bei bestätigtem familiärem Bauchspeicheldrüsenkrebs das Risiko für weitere Krebserkrankungen erhöht ist, kann frühzeitiger auf körperliche Veränderung reagiert werden, um eine weitere Erkrankung rechtzeitig zu erkennen.

Falls Sie den Verdacht haben, erblich belastet zu sein, oder in Ihrer Familie bereits ein familiäres Risiko bekannt ist, sprechen Sie gerne Ihren behandelnden Arzt an. Dieser kann Sie zu einer humangenetischen Beratung weiterleiten. Selbstverständlich dürfen Sie auch selbst aktiv werden. Die Zentren des Deutschen Konsortiums Familiärer Brust- und Eierstockkrebs sind ebenfalls ansprechbar. In einer Beratung werden die persönliche Erkrankungssituation und Familiengeschichte geprüft, um gegebenenfalls einen Gentest zu veranlassen. Auf Grundlage des Testergebnisses können weitere Behandlungsmöglichkeiten empfohlen werden.

Es wird geklärt,

  • ob Erblichkeit von Krebs in der Familie wahrscheinlich ist
  • ob bei Ihnen die Krebsbehandlung angepasst werden kann, wenn Sie bereits an Krebs erkrankt sind
  • ob das persönliche Risiko einer (weiteren) Krebserkrankung erhöht ist
  • ob Kinder und weitere Verwandte ein erhöhtes Krebsrisiko haben und sich testen lassen könnten
  • ob die Krebsfrüherkennung oder -nachsorge bei Ihnen oder bei erkrankten und nicht erkrankten Familienangehörigen verbessert werden kann

 

Weiterführende Informationen zur Beratung und zum Gentest

(Stand: 03/24)

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