Eierstockkrebs und familiärer Eierstockkrebs, ist das ein Unterschied?
In Deutschland erkranken jährlich rund 10.000 Frauen an Eierstockkrebs. Im Gegensatz zum Brustkrebs, über den in der Öffentlichkeit in den letzten Jahren immer mehr berichtet wird, z.B. weil prominente Personen wie die im Mai 2009 verstorbene Barbara Rudnik oder Sylvie Meis daran erkrankt sind, ist der Eierstockkrebs vergleichsweise immer noch ein Tabuthema. In vielen Familien ist nur eine Frau von Eierstockkrebs betroffen. In diesem Fall spricht man auch von sporadischem Eierstockkrebs. In manchen Familien hingegen häufen sich die Erkrankungen an Eierstockkrebs, auch in Kombination mit Brustkrebs. In diesen Familien sind beispielsweise auch Männer von Brustkrebs betroffen. Wenn in diesen Familien mit einem Gentest nachgewiesen werden kann, dass die Anlage zur Erkrankung vererbt wird, spricht man von genetischem oder erblichem Brust- und Eierstockkrebs. Die Familien, in denen er auftritt, werden als Hochrisikofamilien bezeichnet.
Medizinische Wissenschaftler unterscheiden noch einmal zwischen familiärem und genetischem/erblichem Krebs. Genetisch bzw. erblich ist ein Krebs, wenn das Vorhandensein eines krankheitsauslösenden Gens (wie BRCA1 oder BRCA2) mit Hilfe eines Gentests nachgewiesen werden kann. Familiär wird die Krebserkrankung bzw. die Anlage hierzu genannt, wenn trotz einer familiären Häufung von Erkrankungsfällen keine genetische Veränderung nachgewiesen werden kann oder bisher kein Gentest durchgeführt wurde. Das BRCA-Netzwerk wendet sich an beide Gruppen und trifft diese Unterscheidung auf dieser Website nicht.