Ursache, Risikofaktoren und Einschlusskriterien

Komme ich aus einer Risikofamilie?

Um festzustellen, ob eine Person aus einer Risikofamilie stammt, hat das Deutsche Konsortium Familiärer Brust- und Eierstockkrebs sogenannte Einschlusskriterien festgelegt, die laufend überprüft und den aktuellsten Forschungsergebnissen angepasst werden:

  • Mind. drei Frauen mit Brustkrebs, unabhängig vom Alter
  • Mind. zwei Frauen mit Brustkrebs, davon eine vor dem 51. Geburtstag
  • Mind. eine an Brustkrebs und min. eine an Eierstockkrebs erkrankte Frau
  • Mind. eine an Brust- und Eierstockkrebs erkrankte Frau
  • Mind. zwei Frauen mit Eierstock/ Eileiterkrebs oder primärem Bauchfellkrebs, unabhängig vom Alter
  • Mind. eine Frau mit Brustkrebs vor dem 36. Geburtstag
  • Mind. eine Frau mit beidseitigem Brustkrebs, der erste vor dem 51. Geburtstag
  • Mind. ein Mann mit Brustkrebs
  • Mind. eine Frau mit tripple-negativem Brustkrebs vor dem 60. Geburtstag
  • Mind. eine Frau mit Eierstockkrebs vor dem 80. Geburtstag
  • Vorhersagende (prädiktive) Testung bei bekannter Mutation in der Familie
  • Testung vor Therapieplanung (z.B. PARP-Inhibitoren)


Zur Klärung einer Krebsbelastung sind die väterliche und mütterliche Familienlinien grundsätzlich getrennt zu beurteilen. Am aussagekräftigsten ist ein Gentest, wenn er zuerst bei der oder dem jüngsten Erkrankten (Indexpatient*in) einer Familie durchgeführt wird. Ein Gentest kann bei auffälliger Familienanamnese und nach Beratung auch ohne Indexpatient*in erfolgen.

Was ist der Sinn eines Gentests, wie wird er durchgeführt?

Mit Hilfe einer Checkliste kann eine erste Berechnung des persönlichen Risikos einer erblichen Belastung für Brust- und Eierstockkrebs erfolgen. Der Test ersetzt keinesfalls eine umfassende Beratung. Sollte Ihr Risikowert ≥ 3 sein, wenden Sie sich bitte an ein spezialisiertes Zentrum. Den Test, der auch auf den Seiten der Deutschen Krebsgesellschaft angeboten wird, finden Sie hier.

In einigen Familien sind neben Brust- und Eierstockkrebs weitere Krebserkrankungen bekannt. Zu den sogenannten assoziierten Tumoren gehören z.B. Gebärmutterkörperkrebs, Darm-, Prostata- und Bauchspeicheldrüsenkrebs. Eine unverbindliche humangenetische Beratung kann hilfreich sein, wenn in der Familie Krebs gehäuft vorkommt, mehrere Krebserkrankungen bei einer Person bekannt sind und/ oder Familienmitglieder im jungen Alter erkranken.  

Quelle

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