Modellvorhaben Genomsequenzierung
Änderungsantrag vom 18. März 2021 zum Entwurf eines Gesetzes zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (GVWG)
20.04.2021
Genetische Diagnostik ist wichtig. Für Personen aus Familien mit einem erblichen Krebsrisiko gilt dieses generationsübergreifend im besonderen Maße. Bereits an Krebs erkrankte Menschen benötigen passgenaue Therapien. Bisher gesunde Personen benötigen eine dem Risiko angepasste Prävention. Interdisziplinäre Forschung und Entwicklung von Versorgungsstrukturen sind notwendig, was im jetzigen Modellvorhaben zur Genomsequenzierung unzureichend berücksichtigt wird:
Zusammenfassung
Diagnostik und Therapie seltener und maligner Erkrankungen befinden sich in einem tiefgreifenden Wandel. Ziel ist die Translation von Ergebnissen der Genomforschung in die Versorgung. Wir begrüßen die Bereitschaft aus der Politik zur weiteren Unterstützung dieser in Deutschland bereits auf hohem Niveau durchgeführten Forschung.
Allerdings wird das vorgeschlagene Modellvorhaben zur Genomsequenzierung der Komplexität der Herausforderung nicht gerecht. So wie der Änderungsantrag jetzt formuliert ist, gefährdet dieses Modellprojekt
- die Qualität der Versorgung
- die Sicherheit der Patient*innen
- die zur Therapieverbesserung notwendige Verbindung von Forschung und Versorgung
- die Kostentransparenz und –kontrolle
- die Fortführung aktueller, mit öffentlichen Geldern geförderter Forschungsprojekte und deren konsequenter Umsetzung in die qualitätsgesicherte Versorgung,
- den Forschungsstandort Deutschland.
Wir fordern, dieses Modellvorhaben in seiner vorgeschlagenen Form nicht umzusetzen.