Lieferengpass bei Tamoxifen

Stellungnahmen von DGHO, BfArM, DKG und AGO
14.02.2022

Aktuell ist eine der ersten zielgerichteten Therapien, dessen Patent seit langem abgelaufen ist, nicht mehr im üblichen Lieferungsmodus verfügbar. Tamoxifen wird u.a. bei einer Brustkrebserkrankung eingesetzt, häufig als Erhaltungstherapie insbesondere bei jüngeren Frauen. Die Indikation sieht eine Therapiedauer von mindestens fünf Jahren vor, um einem Rezidiv bestmöglich vorzubeugen. Der Wechsel des Präparates ist gerade bei Frauen vor den Wechseljahren schwierig. Ein Pausieren der Therapie kann nicht Ziel sein.

Die Verordnung kleinerer Packungsgrößen (N1 statt N3) mit verändertem Wirkstoffgehalt (10 mg statt 20 mg) ist möglich. Sollte in der Apotheke vor Ort Tamoxifen nicht vorrätig sein, könnten kleinere Apotheken im Umkreis angefragt werden. Sollte es wirklich nicht möglich sein, Tamoxifen zu erhalten, ist mit den behandelnden Ärzt:innen zu entscheiden, wie bestmöglich die Zeit des Lieferengpasses überbrückt werden kann. Weiterführende Information sind in der Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie (DGHO) und im Maßnahmenpaket des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zu finden.

Der jetzige Lieferengpass sorgt berechtigterweise für Unruhe bei den Betroffenen, allerdings auch für Irritation. Während parallel an hochmodernen Therapieansätzen im genomischen und immunologischen Kontext geforscht wird und Exzellenzinitiativen aufgebaut werden, ist ein banaler Wirkstoff nicht lieferbar? Im Sinne des Mottos des diesjährigen Weltkrebstages „Close the care gap – Versorgungslücken schließen“ hoffen wir, dass die aktuelle Versorgung mit Tamoxifen zeitnah sichergestellt, die Ursachen analysiert und zukünftige Engpässe, auch anderer Produkte, vermieden werden.

Gemeinsame Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) in der Deutschen Krebsgesellschaft und weiterer Fachgesellschaften zum Lieferengpass von Tamoxifen in der Behandlung von Brustkrebspatientinnen.
Quelle: DKG

Pressemitteilung DKG
Quelle: [idw-online.de]

Pressemitteilung
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