Definition
Familiärer Eierstockkrebs, was ist das?
Krebs entsteht durch Veränderungen in den Genen. Bei jedem zehnten bis zwanzigsten Fall aller Brust- und Eierstockkrebsfälle werden diese genetischen Veränderungen vererbt, also an die Nachkommen weitergegeben. Meistens ist dabei das so genannte BRCA1- oder das BRCA2-Gen betroffen. Der Begriff BRCA (BReast CAncer) stammt aus dem Englischen und bedeutet Brustkrebs, aber auch das Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken, kann über dieses Gen vererbt werden. Sowohl Mutter als auch Vater können Träger der Genveränderung sein. Brust- und Eierstockkrebs kommt in den betroffenen Familien gehäuft vor und tritt bereits in jungen Jahren (vor dem 50. Lebensjahr) auf. Daher werden die betroffenen Familien auch „Hochrisikofamilien“ genannt. Weitere Auffälligkeiten in diesen Familien sind beispielsweise, dass Brustkrebs gleichzeitig in beiden Brüsten festgestellt wird oder dass Männer daran erkranken. Es gibt aber auch Familien, in denen nur der Eierstockkrebs gehäuft auftritt. Das Risiko, dass eine von Veränderung des BRCA-Gens betroffene Mutter oder ein von Genveränderung betroffener Vater ihren Kindern diese Genveränderung vererben, beträgt 50 Prozent.
Dabei kann sowohl die Mutter als auch der Vater die Genveränderung vererben(man spricht von einem autosomal-dominanten Erbgang).
Aber: Wenn in Ihrer Familie Brustkrebsfälle aufgetreten sind, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass Sie die Genveränderung geerbt haben. Und: Selbst wenn Sie das veränderte Gen geerbt haben, bedeutet das nicht, dass Sie zwangsläufig an Eierstockkrebs oder an Brustkrebs erkranken werden. Vielmehr gibt es bestimmte Einschlusskriterien, nach denen Ärzte entscheiden können, ob ein Gentest sinnvoll ist.