28.11. 2023
Bei familiär erhöhtem Krebsrisiko spielt Krebsvorsorge die Hauptrolle
Anlässlich des Tages der Krebsvorsorge möchte das BRCA-Netzwerk Aufmerksamkeit auf Familien mit erblich erhöhtes Krebsrisiko lenken. Krebsvorsorge ist hier besonders wichtig. Sich die eigene Familiengeschichte genau anzusehen, ist der erste Schritt. Wenn
- mehrere Familienmitglieder, oft in aufeinander folgenden Generationen an Krebs erkrankt sind,
- Familienmitglieder in jungen Jahren erkrankt sind,
- mehr als ein Tumor bei einem Familienmitglied aufgetreten ist,
- oder seltenere Tumore bekannt sind (z.B. Brustkrebs bei einem Mann),
könnte eine Krebsveranlagung vorliegen. Eine Beratung und möglicherweise ein Gentest können für Klarheit sorgen und notwendige Präventionsmaßnahmen eingeleitet werden.
Intensivierte Früherkennung
Die genetische Forschung ist in vollem Gange und je mehr über die Auswirkungen bekannt wird, desto besser kann vorbeugend reagiert werden. Für Träger:innen der mittlerweile bekannten BRCA1/2 Gen-Varianten steht ein spezielles Früherkennungs- und Nachsorgeprogramm zur Verfügung. Brustkrebs kann dadurch sehr früh und mit besseren Heilungschancen erkannt werden.
Das BRCA-Netzwerk möchte den Tag der Krebsvorsorge nutzen, um auf die dringende Notwendigkeit zur Entwicklung weiterer risikoangepasster Früherkennungsprogramme hinzuweisen. Die bisher zur Verfügung stehenden gesetzlichen Vorsorgeuntersuchungen, wie das Darm- und Brustkrebsscreening, starten für Risikopersonen zu spät. Speziell für junge Menschen, die für die momentan angebotenen Vorsorgeprogramme noch nicht in Frage kommen, wäre dies eine wichtige Errungenschaft.