Kinderwunsch

Ruth, 45 Jahre aus Köln

Ich wollte nie wirklich ein zweites Kind. Mir war vor der ersten Schwangerschaft gar nicht klar, ob ich überhaupt Mutter werden wollte. Als ich schwanger wurde, war ich glücklich und bekam eine Tochter. Als meine Tochter zwei Jahre alt war, erkrankte ich mit 36 Jahren an Brustkrebs. Das Thema Kinderwunsch stand bei meinen vielen Terminen in Krankenhäusern und Praxen bei den Ärzten nicht auf der Tagesordnung. „Kümmern Sie sich lieber erstmal um sich selbst“, war der Tenor der Kommentare von Arztseite. Nach der Hochdosis-Chemotherapie blieb meine Periode aus. Da ich nicht der erste Fall in unserer Familie war, sondern auch schon meine Mutter und meine Tante an Brustkrebs erkrankten und verstarben, lies ich einen Gentest durchführen.

Das Ergebnis – BRCA2-positiv – war zunächst ein Schock, den ich erstmal verdauen musste. Aber es machte mir die Entscheidung leicht, mich einer Eierstockentfernung zu unterziehen, denn mein Hauptanliegen war es, das Risiko einer weiteren Brustkrebs- bzw. einer Eierstockerkrankung so weit wie möglich zu reduzieren. Das war’s dann zum Thema Kinderwunsch. In den letzten Jahren hat sich die Medizin intensiv mit dem Thema Krebs und Kinderwunsch auseinandergesetzt und bietet verschiedene Verfahren an, um Frauen einen Kinderwunsch nach abgeschlossener Krebstherapie zu ermöglichen. Ich wollte nie wirklich ein zweites Kind. Ich wäre nur gerne an der Entscheidung beteiligt worden.

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